Diakonisches Lernen im Brigittenheim

Im Rahmen der Kooperation mit dem Brigittenheim in Pegnitz nahmen im November wieder alle Neuntklässler an einem Diakonischen Tag teil, bei dem sie hilfsbedürftigen Menschen begegneten und auch selbst aktiv werden konnten.

Die Schülerinnen und Schüler backten frische Waffeln in der „Guten Stube“, der Demenzstation, und durften erfahren, was „Basale Stimulation“ bedeutet: Massagen, Duftöle, entspannende Musik und wechselndes Licht sorgen dafür, dass sich die Teilnehmer wohlfühlen. Die Schüler und die Heimbewohner kegelten zusammen, wobei die Älteren punktemäßig oft die Nase vorne hatten. Außerdem erledigten die Schüler mit Heimbewohnern Hausarbeit: Sie falteten Servietten oder legten Wäsche zusammen. Gemeinsam sangen sie einem betagten Geburtstagskind ein Ständchen, worüber sich dieses sehr freute. Bei den Aktivitäten lernten sich Alt und Jung kennen und kamen ins Gespräch. Außerdem erfuhren die Neuntklässler eine Menge über das Brigittenheim, den Umgang mit alten Menschen und Berufe im sozialen Bereich.

Für die Senioren war der Besuch aus der Realschule eine willkommene Abwechslung. „Ich finde es schön, wenn junge Leute da sind“, meinte eine 93-jährige Heimbewohnerin.

Auch die Schüler äußerten sich durchweg positiv über den diakonischen Tag: „Das war eine interessante Erfahrung, die man mal gemacht haben muss. Hier war eine ruhige und entspannte Stimmung.“ „Im Brigittenheim konnte ich den Umgang mit alten Menschen lernen.“ „Hier lernt man was fürs Leben, z. B. wie die alten Menschen früher gelebt haben.“ „Das Kegeln war lustig. Die Senioren haben zum Teil Witze gemacht und waren offen. Ich hatte das nicht erwartet.“ „Ich fand es cool, dass die Leute die Aktionen auch mitgemacht haben.“ „Sie sind offener, als man denkt. Eine alte Dame ist direkt auf uns zugegangen. Sie hat uns aus ihrem Berufsleben als Frisörin erzählt.“ „Ich finde alte Menschen süß.“ „Das hat mir sehr gut gefallen. Ich habe gesehen, dass sie mit den alten Leuten viel machen und mit ihnen lachen. Manche Sachen sind nicht so schön, aber das kann man nicht ändern, z. B. ein Schlaganfall.“ „Jetzt habe ich eine komplett andere Vorstellung von einem Altenheim.“ „Die ganzen Vorurteile sind verschwunden.“ „Ich habe vor, ein Freiwilliges soziales Jahr hier zu machen.“

Herr Kurz, einer der begleitenden Lehrer, äußerte sich so: „Ich könnte mir gut vorstellen, in so einem Seniorenheim zu arbeiten. Da fühle ich mich wieder jung.“ Herr Drinndörfer von der sozialen Betreuung lobte die Realschüler: „Es war wieder sehr gut dieses Jahr. Die Bewohner und meine Kollegen waren begeistert. Alle Schüler haben sehr gut mitgemacht und gute Fragen gestellt. Man sieht, sie haben etwas mitgenommen.“

Text: Thaben

Bilder: Thaben, Kurz