Pilotprojekt: „Erneuerbare Energien“

Heuer durften die Schüler des Technikzweiges aus der Klasse 8a ein neues Schulbesuchsprogramm testen, das die „Initiative junger Forscherinnen und Forscher e.V.“ IJF an unserer Schule durchführte.

Dazu reisten Studenten der Hochschulen in Hof und Würzburg auf zwei Projekttage verteilt an und begleiteten unsere Schüler durch zwei Experimentier-Workshops.

In anregend bebilderten und mit Kurzvideos verknüpften Einführungs-Vorträgen wurden wir mit Informationen zum Energiebedarf und den Begründungen für die Energiewende in Deutschland versorgt.
Wir erfuhren, dass die Herausforderung darin besteht den Energiebedarf mit der Energie -„Ernte“ in Einklang zu bringen. Somit sind intelligente Lösungen wie „Smart Grids“ gefragt und klimafreundliche Energiespeicher.

Ein „Smart Grid“ ist z.B. eine Waschmaschine, die salopp gesagt checkt, dass die Netzlast im Moment niedrig ist und sie mal besser jetzt waschen sollte, als nachher, wenn alle „Fernseh schauen“.
So wird vermieden, dass für Spitzenlastzeiten viel Energie bereitgestellt werden muss, die außerhalb dieser Zeiten zu viel ist.

Im Mittelpunkt des ersten Workshops am 24. Mai standen Versuche zur Gewinnung elektrischer Energie aus regenerativen Energiequellen:

  • Wir maßen die Abhängigkeit der Energieausbeute eines Windrades von dem Anströmwinkel, indem wir die erzeugte Spannung maßen, wenn wir aus verschiedenen Winkeln aber gleicher Entfernung einen Föhn auf die Rotoren hielten.
    Zusätzliche Informationen z.T. aus dem Praktikumsheft halfen, daraus auf die Energiewende Schluss zu folgern.
  • Wir maßen die Abhängigkeit der Energieausbeute zweier Solarzellen von der Beleuchtungsstärke und stellten dabei erstaunt fest, dass die Spannung, die die beiden Solarzellen lieferten, trotz teilweiser Beschattung konstant blieb, also flächenunabhängig ist.
  • In einem ziemlich anspruchsvollen Versuch mit einem Peltier-Element, wandelten wir thermische Energie in elektrische Energie. Das Bauteil „erzeugt also Strom aus dem Temperaturunterschied von kaltem und warmem Wasser.
  • In einem weiteren Messversuch untersuchten wir, wie Bewegungsenergie in elektrische Energie gewandelt werden kann. Dazu luden wir den Kondensator einer Schütteltaschenlampe und entluden ihn über eine LED. Anschließend berechneten wir, wie lange wir schütteln müssten, um unsere Handys zu laden. Eine eher nicht marktfähige Idee.
  • Außerdem bestimmte noch Lukas mit einem Leistungsmessgerät, wieviel elektrische Energie wir sonst so (beim Föhnen, beim Wasserkochen, Handy laden und so weiter) benötigen.
    Die Erkenntnis? Selbst wenig energiefressende Geräte können über lange Betriebszeiten viel Energie „verbrauchen“. Arbeit ist halt Leistung mal Zeit.

Zwischen den Workshops untersuchte zunächst jeder für sich, als Hausaufgabe, online seinen CO2-Fußabdruck mit einem CO2-Rechner:

http://jugend.klimaktivist.de/de_DE/popup/?cat=start

Damit reflektierten wir, was wir zu Beginn des zweiten Tages gemeinsam, was wir fürs Klima tun können.
Ergebnis? Es ist hart: Wir müssen weniger Fleisch essen!

Der zweite Projekttag stand ganz im Zeichen der Speicherung von Energie. Wir beschäftigten uns mit der Elektrolyse von Wasser und erzeugten jede Menge Knallgas-Explosionen. Das war schon irgendwie der Höhepunkt der ganzen Experimente.

Am Ende machten wir in einem Rollenspiel, wie gerade erst in der Deutschschulaufgabe, ein Streitgespräch aus der Frage, wieviel die Energiewende unser Leben umkrempeln darf.

Lukas fasste im Feedback die Projekttage für uns zusammen: „Hod scho bassd!“ und Elias bemerkte in glasklarem Hochdeutsch: „Für einen Franken ein großes Lob.“

Christof Wittmann