BAYERISCHER VIZEMEISTER – ADRENALIN PUR!

Wenn zahlreiche Schüler aus ganz Bayern in leuchtender Signalkleidung, Gummihandschuhen und roten Rucksäcken mit Spezialausrüstung grüppchenweise vor gut abgeschirmten Klassenzimmern teils nervös aber hochkonzentriert auf ihren Einsatz warten; wenn betreuende Lehrkräfte keinen Zutritt zu Prüfungsräumen haben und mindestens 10x an diesem Tag ein Notruf abgesetzt wird, weil bewusstlose Personen mit Herzstillstand im Schulhaus gefunden und wiederbelebt wurden; wenn Schüler/innen blutverschmiert mit schwerwiegenden Verletzungen und panisch vor Schmerzen stöhnen und geschockte Zeugen kreideweiß daneben stehen, ja dann befindet man sich gerade auf dem 13. Landesleistungsvergleich der Sanitätsdienste der bayerischen Realschulen in Ebermannstadt.

So geschehen am 23.5.2019, als zehn Schulsanitätsdienst-Teams aus Bayern zum alljährlichen Wettbewerb antraten. Glücklicherweise galt es hier keine echten Verletzten zu versorgen, sondern professionell geschminkte Mimen, gestellt von der RS-Ebermannstadt und RS-Pegnitz, die täuschend echte Notfälle vortäuschten. Die Teams, bestehend aus 4-6 Schülerinnen und Schülern hatten sich zuvor in den Bezirkswettbewerben für den bayernweiten Leistungsvergleich an der Realschule Ebermannstadt qualifiziert. Unsere Schulsanitäter/innen Florian Gütte, 7b, Philipp Gebhardt, 7d und Antonia Haas, 9d traten als einziges Mixed-Team zusammen mit drei Schüler/innen (Maren Kühne, Phillip Frank, beide 10. Klasse und Miriam Pfaffenberger, 8. Kl.) der Johannes-Kepler-Realschule Bayreuth sowie ihren Begleitlehrkräften Frau Einhellig und Frau Popp (RII) an. Es galt ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie während ihrer regelmäßigen Schulsani-Ausbildung bisher erworben hatten, in fünf Disziplinen unter Beweis zu stellen: Theorietest, Flüsterpost, Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Defibrillator, Fallbeispiel internistisch und Fallbeispiel Trauma. Vor den Prüfungsräumen zu den praktischen Aufgaben war allen Teilnehmern deutlich die Anspannung und Aufregung anzusehen. Würden sie den Anforderungen der unabhängigen Prüfer verschiedener Rettungsorganisationen gewachsen sein? Schließlich waren es u.a. professionelle Rettungssanitäter/innen, die die Arbeit der Teams nach festgelegten Kriterien begutachteten. Sogar eine Notärztin im Dienst verfolgte für einige Zeit die Aufgabenbewältigung der Schulsanitäter. Unser Team musste ein vermutlich gebrochenes Schlüsselbein, einen verletzten Knöchel, Patienten mit Schockzustand und hysterische „Zuschauer“ entsprechend behandeln. Im internistischen Fallbeispiel standen sie u.a. einer Person mit akuter Atemnot gegenüber, die sich an einem Stück Apfel „verschluckt“ hatte. Das Team musste die jeweilige Notfallsituation zunächst richtig erkennen, einschätzen und auf Verdachtsdiagnose zielgerichtet und zügig nach aufgeteilten Rollen versorgen. Der Wettbewerb starte um 9.30 Uhr und endete mit der Siegerehrung kurz vor drei Uhr. Der Organisator der Veranstaltung, Rainer Nicklas, von der RS-Ebermannstadt engagierte hierfür sogar die hauseigene Schulband, die das Ganze feierlich umrahmte. Besonders gelobt wurde die kooperative Zusammenarbeit unseres Schul-Mixed-Teams Bayreuth II-Pegnitz, das sich erstmalig am vorangegangenen Bezirksentscheid zusammenschloss und schnell zu einem eingeschworenen Team verschmolz. Und dann kam es nach kurzer Zeit bei uns allen aus Bayreuth und Pegnitz schlagartig zu Herzrasen und „Bluthochdruck“ als klar wurde, dass wir unter den besten vier Teams aus ganz Bayern sein würden; dann unter den besten Drei und schließlich: Wir haben es auf Platz 2 geschafft! BAYERISCHER VIZEMEISTER!!

Herzlichen Glückwunsch Team Bayreuth II – Pegnitz!!!!!! Wir sind so stolz auf euch!!!

Und natürlich herzlichen Glückwunsch an den Gewinner des Wettbewerbs: Das Team der Realschule Ebermannstadt!

 

 

Einhellig