Studienfahrt der Klassen 10a und 10b nach Berlin

Die Klassen 10a und 10b waren vom 24.09. bis 28.09.2018 auf Studienfahrt in Berlin. Themenschwerpunkte waren neben dem Besuch des Reichstagsgebäudes die NS-Zeit und der 2. Weltkrieg sowie die Teilung Deutschlands und das Leben in der DDR.

Gleich nach Anreise und Check-in im Hostel stand eine Bootsfahrt auf der Spree durch das Regierungsviertel auf dem Programm, welche auf die kommenden 4 Tage Berlin einstimmte.

Der Dienstag zeigte zwei dunkle Kapitel deutscher Geschichte. Der Vormittag begann mit einer Führung durch das Denkmal für die ermordeten Juden Europas und dem anschließenden Besuch der Ausstellung im Informationszentrum, das die Verfolgung und Ermordung von 6 Millionen Juden anhand von vielen Einzelschicksalen dokumentiert und somit den Opfern ein Gesicht verleiht. Nach einer Stadtrundfahrt per Bus, bei der uns unser Busfahrer Horst auch unbekanntere Ecken Berlins zeigte, erfolgte am Nachmittag der Besuch des ehemaligen Gefängnisses der Staatssicherheit der DDR in Hohenschönhausen. Vielen Teilnehmern werden besonders die Schilderungen von Zeitzeugen, d.h. ehemaligen Insassen des Gefängnisses, in Erinnerung bleiben, die ihre Erfahrungen eindrücklich schilderten.

Am Mittwochvormittag konnten wir nach umfangreichen Sicherheitskontrollen den Reichstag (und seit 1999 auch wieder Sitz des deutschen Bundestages) besuchen. Nach einer Führung durch das Gebäude und den Plenarsaal erfolgte die Begehung der spektakulären Kuppel mit atemberaubender Aussicht auf Berlin. Am Nachmittag ging es in den Stadtteil Prenzlauer Berg. Eine Fotorallye an der Gedenkstätte Berliner Mauer und die Begegnung mit Wieland Hermann, dessen Fluchtversuch aus der DDR scheiterte, war beeindruckend und stimmte viele nachdenklich. Die Schilderungen seiner Kindheit und Jugendzeit in der DDR, der Vorbereitung der Flucht und des Fluchtversuchs, bei dem er angeschossen wurde sowie der Zeit nach seiner Festnahme als “Republikflüchtling” mündeten in seinen eindringlichen Appell an die Schüler und Lehrer sich für Demokratie und Freiheit zu engagieren.

Eine Führung mit dem Verein Berliner Unterwelten e.V. durch die Bunker des 2. Weltkriegs führte uns am Donnerstag nochmal in die Zeit der Naziherrschaft in Deutschland und zeigte die Schrecken des Krieges für die Zivilbevölkerung in Berlin. Über dem Eingang zu den Bunkern des 2. Weltkrieges findet sich mit Zitat des Philosophen George Santayana, 1883-1952: ” Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen.” abermals die Aufforderung sich mit Geschichte und Vergangenheit auseinanderzusetzen. Aktuelle Lifestyles in Berlin wurden dann am Nachmittag bei einer Tour zu Beispielen moderner Streetart am Prenzlauer Berg erkundet. Im Anschluss fertigten wir in einem Graffitikurs eigene Graffitis unter Anleitung erfahrener Sprayer an. So wurde ein Stück der Mauer am Stadion des BFC Dynamo (legal!) von den Schülern mit einem RSP AK19 Graffiti gestaltet. Am letzten Abend besuchten wir noch die Freilicht-Filmvorführung am Marie-Elisabeth-Lüders-Haus nahe des Reichstages an der Spree. Der 30-minütige Film mit dem Titel “Dem deutschen Volke — Eine parlamentarische Spurensuche. Vom Reichstag zum Bundestag”, erzählt die Geschichte des Parlamentarismus in Deutschland und des Berliner Reichstagsgebäudes.

Am Freitag erfolgte nach dem Frühstück die Rückfahrt nach Pegnitz.

Begleitet wurden die Klassen von Christoph Ringler, Birgit Schaffer, Daniela Scholz und Frank Töpfer.