Am vergangenen Mittwoch machten sich fünf interessierte Schüler und eine Schülerin der 10. Klassen im Rahmen des PuG‑Unterrichts auf den Weg zu einem außergewöhnlichen Besuch – direkt vom Schulgelände wurden sie vom Karriereberatungsfeldwebel Johannes Lindenberger und Karola Hausmann (Büroleitung der Karriereberatung) der Bundeswehr abgeholt und gemeinsam ging es zum Übungsplatz Grafenwöhr.
Begegnung mit der Spezialeinheit der Fallschirmjäger
Vor Ort wurde die Gruppe vom Zugführer („Red“) der Spezialeinheit der Fallschirmjäger begrüßt — konkret einer Einheit mit Status „Erweiterte Grundbefähigung“ (EGB) beim Fallschirmjägerregiment 26 in Zweibrücken. Diese „EGB‑Kräfte“ wurden 2007 aufgestellt, um eine Schnittstelle zwischen regulärer Fallschirmjägertruppe und den Spezialkräften zu bilden.
Zuschauen einer Schießübung
Ein Höhepunkt des Besuchs war das Zuschauen einer Live‑Schießübung der EGB‐Kräfte (Erweiterte Grundbefähigung). Die Schüler konnten erleben, wie die Soldaten taktisch agieren, wie Zielgebiete und Schießbahnen vorbereitet werden und wie Disziplin und Präzision zusammenspielen. Der Übungsplatz Grafenwöhr ist bekannt dafür, vielfältige Schieß‑ und Übungsmöglichkeiten zu bieten.
Auftrag und Einsatzprofil der EGB‑Kräfte
Die EGB‑Kräfte haben als Hauptauftrag, die Spezialkräfte wie das Kommando Spezialkräfte (KSK) taktisch zu unterstützen und selbst anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen.
Zu ihren Einsatzgebieten zählt u. a. die Unterstützung bei Evakuierungs‑ und Rettungsoperationen sowie die Befreiung deutscher Staatsbürger aus Krisengebieten.
Ausrüstung, Wirkmittel & Diensthund
Während des Besuchs wurden der Schülerin und den Schülern verschiedene Wirkmittel der EGB‑Kräfte gezeigt und erklärt: Spezialwaffen, Kommunikations‑ und Aufklärungstechnik, präzise eingesetzte Sprengmittel. Besonderes Interesse weckte ein speziell geschulter Diensthund:
- Der Hund kann bis zu 19 verschiedene Sprengstoffe erschnüffeln.
- Zusätzlich ist er als Drogenspürhund, Schutz‑ und Gebäudesicherungshund im Einsatz.
- Sein Vorteil liegt darin, dass er den Soldaten viel Zeit und Risiko ersparen kann, indem er schnell und sicher Räume oder Anlagen sichert.
Der Weg dahin: Ausbildung & Alltag
Die jungen Besucher erfuhren auch, wie anspruchsvoll der Weg in eine EGB‑Einheit ist:
- Die Ausbildung ist hart – sowohl körperlich als auch mental.
- Entbehrungen gehören dazu: Die Soldatinnen und Soldaten müssen jederzeit bereit sein, erreichbar sein – egal ob sie Familie haben oder gerade im Alltag sind. Für Auslandseinsätze müssen sie innerhalb 48 Stunden abflugbereit sein, die gepackten Taschen griffbereit.
- Nur ein Bruchteil schafft es bis zum Ende der Ausbildung; viele brechen vorher ab.
- Der Dienst erfordert hohe Belastbarkeit, Stressresistenz und Einsatzbereitschaft.
Mittagsverpflegung – ein besonderer Moment
Ein ebenfalls besonderes Highlight war das gemeinsame Mittagessen – in der US‑amerikanischen Kantine auf dem Gelände. Serviert wurden typisch amerikanische Gerichte – ein Erlebnis, das den Schülern nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell imponierte.
Fazit
Der Besuch war ein voller Erfolg: Die Interessierten der 10. Klassen gewannen einzigartige Einblicke in den Alltag einer hoch spezialisierten militärischen Einheit, erlebten Live‑Übungen, sahen Ausrüstung und Hunde in Aktion und konnten Fragen stellen, die weit über den schulischen Alltag hinausgehen. Solche Exkursionen fördern Verständnis für militärische Strukturen, werfen aber auch Fragen auf über Verantwortung, Einsatzbereitschaft und persönliche Voraussetzungen.








